Kreislaufwirtschaft

Kunststoff als wertvolle Ressource 

Kunststoff ist eine langlebige, sichere und leichte Ressource, deren Vielseitigkeit und Formbarkeit die Herstellung einer Vielzahl von Produkten ermöglicht, die in unserem täglichen Leben unverzichtbar sind: von Verpackungen (z. B. für die Konservierung von Lebensmitteln) bis hin zu elektronischen Bauteilen.

Eigentlich ist Kunststoff eine aussergewöhnlich interessante Ressource. Kunststoffe spielen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Sie haben aber mittlerweile auch einen schlechten Ruf. Warum? Weil die Industrie auf globaler Ebene ein Problem geschaffen hat, ohne die Lösung mitzuliefern. Der Kunststoffabfall wird schlecht bewirtschaftet – wenn überhaupt. Keine 10 Prozent aller Kunststoffe werden am Ende ihres ersten Lebenszyklus in den Kreislauf zurückgeführt. Indem alte Kunststoffe lange Zeit als wertlos betrachtet und einfach weggeworfen wurden, hat sich ein , sich

Die unzureichende Behandlung von Altkunststoffen hat jedoch zu erheblichen ökologischen und sozialen Auswirkungen geführt.

Deshalb müssen die Institutionen jetzt handeln, denn die Zukunft der Kunststoffwirtschaft hängt buchstäblich davon ab, ob es uns gelingt, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe einzuführen, um das Problem der Kunststoffverschmutzung zu bekämpfen und die Öffentlichkeit wieder für die unglaublichen Eigenschaften von Kunststoff zu sensibilisieren. Es mag kontraintuitiv klingen, aber wenn man es richtig anpackt, kann Kunststoff ein Teil der Lösung für die Plastikverschmutzung sein.

Die Plastiklösung von #tide

#tide glaubt an die Kraft der Kreislaufwirtschaft, um eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und zu lösen: Plastikmüll, der die Umwelt belastet und die Meere verschmutzt.

#tide gibt diesem Plastikmüll einen Wert, indem es diesen in den Materialkreislauf zurückführt. Dafür hat #tide eine ganzheitliche Lösung entwickelt: #tide sammelt Kunststoffabfall in Meeresnähe, an Küsten, auf Inseln und Stränden, die früher oder später im Meer landen würden. Der Plastikmüll wird sortiert und fachgerecht rezykliert und dank der #tide-Methodik zu einem hochwertigen Rohstoff, der von Brands zur Herstellung nachhaltiger Produkte verwendet wird. So bringt #tide Plastikmüll zurück in den Kreislauf und trägt zum Schutz der Ökosysteme bei.

Das globale Ökosystem von #tide

Um eine nachhaltige Lösung für das Problem der Plastikverschmutzung anzubieten, haben wir von #tide eine globale Lieferkette aufgebaut. Wir sammeln und recyceln Plastik, das in besonders betroffenen Ländern wie zum Beispiel Thailand, Indonesien, den Philippinen oder in Mexiko ins Meer gelangt ist oder dort mangels Infrastruktur gelandet wäre.

Um den Bedarf unserer Kunden zu decken, haben wir mehrere Hubs für die Weiterverarbeitung und den Vertrieb des Materials eingerichtet, von Bangkok bis in die Schweiz, von Hongkong (China) bis Brasilien oder die USA. Es ist unser erklärtes Ziel, den CO2-Fussabdruck beim Transport des recycelten Kunststoffs so gering wie möglich zu halten. Kürzere Transportwege tragen dazu bei, dass wir auf einer ganzheitlichen Ebene nachhaltig sein können. Aus diesem Grund sind wir auch bestrebt, kontinuierlich neue Länder zu erschliessen, mit dem grossen Ziel, die #tide-Lösung auf allen Kontinenten präsentieren zu können.

Da es jedoch nicht möglich ist, den Transport von Waren vollständig zu vermeiden, kompensieren wir alle damit verbundenen CO2-Emissionen über die anerkannte Stiftung MyClimate.

Unser globales Netzwerk umfasst Partner in mehreren Ländern in Amerika, Europa und Asien. Bis zum Jahr 2025 wollen wir auf jedem Kontinent in unmittelbarer Nähe zu unseren Sammelstellen Plastik rezyklieren, so wie es in Südostasien bereits heute der Fall ist.

Um das zu erreichen, setzen wir auf die bestmöglichen Partner, welche unseren Anspruch an Qualität und Effizienz gewährleisten und an allen Standorten, an denen das Problem besonders auffällig ist, eine Lösung anbieten.

So sind wir etwa derzeit damit beschäftigt, nach Südostasien auch in Mexiko Sammel- und Recyclingstellen einzurichten. Dadurch können wir diese Aktivitäten auf den amerikanischen Kontinent ausweiten und unseren ökologischen und sozialen Einfluss vergrössern.

Wir sind davon überzeugt, dass der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe nur dann möglich ist, wenn wir zusammen als eine grosse Gemeinschaft handeln, um auf ein Problem von so globaler Bedeutung zu reagieren..

Über Meeresplastik

Wussten Sie, dass 80% der Kunststoffe im Ozean von Aktivitäten an Land stammen und nicht etwa von Schiffen, die den Plastikmüll über Bord werfen oder sonstwie entsorgen?

Das passiert in der Regel so: Plastikmüll stapelt sich, achtlos weggeworfen an Strassenrändern oder bewusst entsorgt auf unkontrollierten, wilden Mülldeponien in der Natur.

Regenwasser und Wind tragen die Kunststoffbehälter wie Getränkeflaschen und andere Behälter in Bäche, Flüsse und in die Kanalisation.

Die Gewässer führen in den Ozean.

Sobald das Plastik in unseren Ozeanen ist, fliesst es mit den Strömungen – und verteilt sich so über die gesamte Welt.

Selbst unbewohnte Inseln werden zu Müllhalden für Plastik, wenn der Abfall an die Küste gespült wird.

Deshalb müssen wir eine langfristige Lösung für die Plastikverschmutzung finden. Das heisst: Wir müssen Plastik in den Ozeanen, Flüssen, an den Küsten und auf unkontrollierten Mülldeponien einsammeln. Es gilt zu verhindern, dass noch mehr Plastik ins Wasser gelangt und die Ozeane verschmutzt. Daher sprechen wir bei #tide von ocean-bound plastic, von meeresgebundenem Kunststoff. Dieser Begriff, international abgekürzt als OBP, steht für Plastik, der mit hoher Wahrscheinlichkeit im Ozean landen wird. In einer Veröffentlichung der Wissenschaftlerin Jenna Jembeck et al. Spricht man auch von “abandoned plastic waste”, also “zurückgelassenem Plastikmüll", der sich in einem Umkreis von 50 km von der Küste befindet, an Orten, wo es keine oder ineffiziente Abfallentsorgungssysteme gibt. Früher oder später, so die Erfahrung, landet dieser Plastikmüll im Meer. 

#tide ist Teil des anerkannten OBP Certifications Program. Dieses prüft die Aktivitäten von #tide in Thailand und zertifiziert diese auch. Das OBP Certifications Program hat das Konzept als missbräuchliche Verwendung von Plastikmüll wie folgt definiert:

• in einem Umkreis von 50 km von der Küste entfernt

• 200m von Flüssen und in Flüssen,

• und 200m von Küsten entfernt.

Der Plastikmüll, den #tide in Thailand, Indonesien und auf den Philippinen sammelt, entspricht dieser Definition. Wir verarbeiten keine Kunststoffe, die nicht meeresgebundenen sind.

Ausserdem hat #tide in Thailand (Andamanisches Meer) die 50 Kilometer lange Strecke vor der Küste auf eine Distanz von 10 Kilometern reduziert.

Über Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein innovatives Modell, das darauf abzielt, unseren Ansatz für die Abfallwirtschaft neu zu gestalten.

Die drei Säulen dieses Wirtschaftsmodells lauten: Vermeiden, wiederverwenden, regenerieren.

Aufgrund der Vermeidung von Abfall wird die Umweltverschmutzung reduziert, die menschliche Gesundheit geschützt, und die natürlichen Systeme erhalten. Es entsteht keine Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung mehr.

Zweitens werden Stoffe und Materialien wiederverwendet und nochmals eingesetzt, was zur Folge hat, dass die ursprünglich eingesetzte Energie, Arbeit und Materialien erhalten wird.

Und drittens kommt es zu einer Regeneration der Natur.

Die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe besteht darin, die Verwendung von unnötigen Verpackungen durch die Anwendung neuer Designs so weit wie möglich zu reduzieren. Sie zielt darauf ab, Materialien wiederzuverwenden, wann immer dies möglich ist, um den Bedarf an neuen Kunststoffen zu minimieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass keine gefährlichen Chemikalien in den Prozess involviert sind.

Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe auf globaler Ebene ist die einzige Lösung, die einem Problem dieser Grössenordnung gerecht werden kann.

Erfahren Sie mehr über das Konzept der Kreislaufwirtschaft in diesem von der Ellen MacArthur Foundation produzierten Video. 

Die Bedeutung der Politik

Die Problematik der Kunststoffabfälle hat eine Dimension erreicht, die sich allein mit Kundennachfragen nicht mehr lösen lässt. Um ein Problem von solchem Ausmass bewältigen zu können, ist es entscheidend, dass der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe durch eine gut durchdachte und effiziente Gesetzgebung auf globaler Ebene unterstützt wird.

Der Green New Deal und der European Green Deal sind viel versprechende politische Ansatzpunkte. Sie verdeutlichen die Dringlichkeit, Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels auf effiziente und sozial gerechte Weise umzusetzen und haben das Potenzial, einen echten Wandel von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft einzuleiten.

Ein echter Wandel kann nur stattfinden, wenn sich Staaten und Gesellschaft zusammenschliessen und gemeinsam das selbe Ziel verfolgen: Die Plastikverschmutzung einzudämmen und Kunststoffe mittels Recycling in den Kreislauf zurückzuführen.