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Warum es sinnvoll ist, Plastik zu rezyklieren

30. Juni 2023

plastic pollution in the ocean

Innerhalb kürzester Zeit ist Kunststoff zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Es ist ein sicheres, preiswertes und vielseitig einsetzbares Material.

Doch die wachsende Nachfrage nach Kunststoffprodukten und das Fehlen effizienter Abfallbewirtschaftungssysteme haben zu einer Kunststoffkrise geführt, die unsere Ökosysteme und unsere Gesundheit bedroht.

Um ein Problem solchen Ausmaßes zu bewältigen, müssen nachhaltige Recyclinglösungen eingeführt werden. Nachstehend haben wir vier der wichtigsten Gründe aufgeführt, warum Recycling so wichtig ist.

1. Zum Schutz der Meeresbewohner

Schätzungen zufolge sind 80 % aller Verschmutzungen im Meer auf Kunststoffabfälle zurückzuführen. Unter diesem Phänomen leiden alle Bewohner der Meere, Tiere wie auch Pflanzen.

Nur wenn die marinen Ökosystem sich im Gleichgewicht befinden, ist Leben auf dem Planeten langfristig möglich. Die Ozeane bilden zusammen die größte natürliche Kohlenstoffsenke der Erde. Plankton, Korallen, Fische, Algen und große Säugetiere spielen eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffaufnahme.

Weltweit sterben jedes Jahr 100 000 Meeressäugetiere und 1 Million Seevögel, weil sie Plastik verschlucken oder sich darin verfangen. Dazu gehören Wale, Delfine, Schildkröten, Robben und Seelöwen.

Die Überfischung und das Aussterben von Meerestieren aufgrund von Plastikverschmutzung stören das Gleichgewicht der Ozeane und den Kohlenstoffkreislauf der Erde; Forschungen zeigen, dass die Plastikverschmutzung die biologische Kohlenstoffpumpe des Ozeans stören kann und damit seine Fähigkeit beinträchtigt, Kohlenstoff zu absorbieren.

Diese beunruhigenden Tatsachen rufen nach Lösungen, die in der Praxis funktionieren.

Plastik muss zwingend aus den Ozeanen ferngehalten werden; es ist überlebenswichtig für alle Meeresarten und auch für die Zukunft allen Lebens auf der Erde.

Eine mögliche Lösung: der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe.

Mit unserer Upcycling-Lösung wollen wir bei #tide einen nachhaltigen Wandel in der Kunststoffindustrie herbeiführen.

#tide ocean material_Mexico_Sandy Turtle Beach_Menos Plastico Es Fantastico.jpg

sandy turtle camp

Eine Studie ergab, dass die Hälfte der Meeresschildkröten weltweit Plastik verschluckt hat.


Für uns bei #tide ist der Schutz dieser Arten wichtig. Deshalb unterstützen wir das Sandy Turtle Camp in Mahahual, Mexiko.

Was ist das Sandy Turtle Camp?

2. Weniger CO2-Emissionen produzieren

Im Jahr 2019 belief sich der CO2-Fußabdruck der Kunststoffproduktion und -verbrennung auf rund 850 Millionen Tonnen – das entspricht 850 Millionen Flügen von Frankfurt nach New York.

Durch Recycling und die Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen lassen sich zwischen 30 % und 80 % der Kohlenstoffemissionen einsparen gegenüber der Herstellung von neuem Kunststoff. Das rPET von #tide ist sogar 5x umweltfreundlicher als neues Plastik.

Die Reduktion der globalen Kohlenstoffemissionen ist entscheidend, um die globale Erwärmung zu bekämpfen und das Aussterben von Meeresarten wie Korallenriffen zu verhindern.

3. Einsparung fossiler Ressourcen

Mehr als 99 % des Kunststoffs wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt.

Diese Ressourcen sind endlich und gehen schnell zur Neige. Untersuchungen zeigen, dass bei der derzeitigen Produktionsrate die fossilen Reserven Europas bis 2031 aufgebraucht sein werden.

Derzeit werden weltweit nur 9 % der Kunststoffe recycelt, der Rest liegt entweder in Haushalten, auf Abfalldeponien oder gar in der Umwelt. Es ist also mehr als genug Material vorhanden, um den globalen Kunststoffbedarf zu decken, ohne auf fossile Ressourcen zurückzugreifen.

Da sich der Kunststoffverbrauch bis 2050 voraussichtlich fast verdoppeln wird, muss das derzeitige Paradigma der Kunststoffwirtschaft dringend auf ein Kreislaufmodell umgestellt werden.

#tide ocean material_Granules_100% recycled ocean-bound plastic

#TIDE OCEAN MATERIAL: zu 100% rezykliert

Für uns bei #tide war es von Anfang an wichtig, einen Rohstoff zu schaffen, der frei von neuem Plastik ist. Unser Ziel ist es, Plastik aus den Ozeanen und aus dem Materialkreislauf herauszuhalten.


Darüber hinaus verwenden wir für unseren Upcycling-Prozess, wann immer es möglich ist, erneuerbare Energie und kompensieren alle mit unserer Logistik verbundenen Kohlenstoffemissionen über eine Schweizer Stiftung.

4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe

Das lineare Wirtschaftssystem "Ressource entnehmen, Produkt herstellen, Wegwerfen" hat katastrophale Folgen für die Umwelt und ist auch wirtschaftlich höchst ineffizient. Eine von der Ellen McArthur Foundation durchgeführte Studie zeigt, dass 95 % des Wertes von Kunststoffverpackungen in der Wirtschaft verloren gehen; das sind 80 bis 120 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Die Errichtung eines funktionierenden Kreislaufsystems würde dem Leben auf der Erde auf vielen Ebenen zugute kommen. Insbesondere würde es:

  • Die Ökosysteme in und um die Ozeane schützen

  • den globalen Ausstoss von Kohlenstoff verringern

  • den Zustrom von Abfällen auf Mülldeponien radikal reduzieren

  • die Erschöpfung der fossilen Ressourcen drastisch verlangsamen

  • Arbeitsplätze schaffen

  • die gesamtgesellschaftliche Lebensqualität erhöhen

Die Einführung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe ist ein notwendiger Schritt, um die Umwelt langfristig zu schützen. Aber dazu sind große Anstrengungen nötig.

Ein solcher Systemwechsel erfordert einen ideologischen Wandel, der durch eine solide Politik gestützt wird.

Ein wichtiger Teil der politischen Initiativen des Europäischen Grünen Deal zielt mit dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy Action Plan, CEAP) genau darauf ab. Der im Jahr 2020 verabschiedete CEAP analysiert das zirkuläre Potenzial von Materialien wie Kunststoffen und legt entsprechende Grundsätze fest. Dazu gehören unter anderem:

  • Ermöglichung von Wiederaufbereitung und hochwertigem Recycling;

  • Einschränkung des Einweggebrauchs und Bekämpfung der vorzeitigen Obsoleszenz;

  • Mobilisierung des Potenzials der Digitalisierung von Produktinformationen, einschließlich Lösungen wie digitale Materialpässe, transparente Kennzeichnung und Wasserzeichen;

  • Erstmalige Entwicklung von Regeln zur Messung des Recyclinganteils in Produkten.

Wir bei #tide begrüssen es sehr, dass immer mehr unserer Partner bereits in der Entwurfsphase ihrer Produktentwicklung über die Umsetzung von Kreislauflösungen nachdenken.

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Wie können Sie etwas bewirken?

Auf einer Mikroebene

Wer etwas bewirken will, kann damit anfangen, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt des eigenen Lebensstils zu stellen.

Damit kann man beginnen, indem man:

  • zu Hause den Abfall trennt, entsprechend den örtlichen Empfehlungen

  • möglichst viele wiederverwendbarer Gegenstände im Alltag verwendet (z. B. Gläser, Kaffeebecher usw.)

  • Trockenlebensmittel in großen Mengen kauft

  • Produkte bevorzugt, die recycelte Materialien enthalten

  • Verpackungen so weit wie möglich reduziert

  • an Umweltsäuberungsaktionen in der Nähe des Wohnorts teilnimmt

Auf einer Makroebene

Wer als Vertreter einer Organisation einen Beitrag zum Umweltschutz leisten will, kann Unternehmen und Initiativen unterstützen, die wirklich etwas Gutes tun wollen.

Bei #tide haben wir zum Beispiel das Programm "Road to 1 Billion Bottles" ins Leben gerufen. Organisationen und Einzelpersonen haben damit die Möglichkeit, einen Beitrag für die Ozeane zu leisten. Wer mitmacht, hilft uns dabei, zu verhindern dass Plastikflaschen in die Ozeane gelangen. Das Programm ist in verschiedenen Beitragsstufen strukturiert, beginnend mit 1 Million Flaschen.

Darüber hinaus ermöglicht die Initiative Dritten nicht nur den Schutz von Meereslebewesen und die Unterstützung von Kreislaufkonzepten, sondern trägt auch zur Verringerung der Armut und zur Verbesserung der Lebensqualität benachteiligter Gemeinschaften bei.

Das ist die Road to 1 Billion Bottles